Der Herr ist treu, er stärkt und bewahrt euch!

Der Altar war festlich geschmückt und die Kinder begrüßten die Anwesenden mit dem Liedvortrag „Weißt du, wie viel Sternlein stehen?“ Nach dem Chorvortrag „Komm zur Lebensquelle“ (CM 398) erfüllte andächtige Stille den Raum, bis sich um 9:30 Uhr die Gemeinde zum Gottesdienstbeginn erhob und Apostel Wosnitzka an den Altar trat.

Als Bibelwort für den Gottesdienst diente 2. Thessalonicher 3,3:

„Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.“

Zu Beginn der Predigt bezog sich der Apostel auf das Eingangslied „Lobe den Herren …“ (GB 261): Nicht in jeder Lebenssituation ist uns zum Loben und Danken zu Mute. Da kommt unter plötzlichem oder langem Lebensdruck schon einmal der Gedanke auf: „Warum das – und jetzt!?“ Vielleicht beginnt man, seine eigene Leistung und Treue zum Herrn mit den zu erlebenden Bedrängnissen abzuwägen: „Ist das bei Gott egal?“ Dann wollen wir uns besinnen und in Liebe zu Gott hinwenden: „Aber der Herr ist treu;…“ und glauben: „der wird euch stärken“. Der Stammapostel wies kürzlich in seinem Dienen auf die Größe der Gnade Gottes hin. Diese kann man sich nicht verdienen (Von den Arbeitern im Weinberg; Matthäus 20, 1-16)! Aber aus Liebe zu ihm können wir seine große Gnade loben und dankbar sein. Im Lied haben wir bezeugt: „Denke daran, was der Allmächtige kann. Wir können uns auf ihn verlassen: „Aber der Herr ist treu… Er ist da! Er schenkt uns Stärkung und gibt neue Kraft.

Weiter heißt es im Bibelwort: „… und wird uns bewahren vor dem Bösen." Was ist mit dem Bösen gemeint? Das sind hier nicht die allgemein gültigen Untugenden wie Lug, Trug und Übeltaten. Das Böse ist der Unglaube. Er führt uns von Gott weg. Wir wollen aber uns zu ihm hinwenden! Zu Jesus hingewendet haben sich die Jünger, als sie in Seenot geraten waren (Stillung des Sturmes; Matthäus 8, 23-27). Sie weckten den Herrn, der im Schiff schlief. Er bedrohte den Sturm und es war ganz stille. Wird nicht unser Lebens- und Glaubensschiff auch von manchen Lebens- und Glaubensstürmen geschüttelt? Da hilft nur die Hinwendung zu Gott durch Glauben und Gebet. Dann erleben wir die Kraft Gottes: „Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken.“ Glaube macht stark. Er mag uns bewahren vor dem Bösen der Lieblosigkeit und des Egoismus. Die Verurteilung der Sünderin spricht zur Sache, als die Ankläger schon ein rechtskräftiges Urteil über die Frau festgelegt hatten, und nun auf die Vollstreckung warteten. Aber die Ankläger wollten zuvor Jesus provozieren. Dieser stellte eine Gewissensfrage: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Und sie gingen weg. Jesus sprach zu ihr: „… gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Wie schnell wird ein Mensch abgestempelt, verurteilt und steht im Abseits. Es begegnen ihm Hass und Lieblosigkeit. Dem, der zerbrochenen Herzens ist, wende dich zu. Sei ihm nahe und habe ein gutes Wort für ihn. Besitzen wir doch die Gabe des Heiligen Geistes, eine Gabe der Liebe. Damit kann man doch etwas der Anklage entgegensetzen!

Böses ist auch ein überzogenes Streben nach irdischen Dingen. Wenn man maßlos wird und nur noch nach irdischen Dingen trachtet, dann wird das göttliche Wertvolle zugeschüttet. Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt und der Versucher trat einige Male zu ihm. Bei der letzten Versuchung warf der Verführer als Angebot alle Reiche der Welt in die Waagschale. Der Preis wurde benannt: „wenn du niederfällst und mich anbetest.“ Jesus verwies ihn konsequent in seine Schranken. Der Herr möchte auch in uns die Kraft erwecken, den Angeboten des Lügners zu widerstehen, denn unsere Zukunft heißt: „Auf ewig bei dem Herrn!“

Bezirksevangelist Ralf Wilhelmi stellte die Frage: Wenn der Glaubenskampf in uns tobt und wir scheinbar immer einstecken müssen, dann heißt das im Alltag: den Kampf bestehen! Wie oft sind wir in solchen Situationen als Menschen schwach. Aber: Gott liebt uns dennoch, kennt uns, versteht uns und bleibt getreu. Dann wollen wir uns zu ihm hinwenden und er sagt uns: „Du bist mein Kind und ich habe dich lieb! Ich bleibe bei dir, habe keine Angst! – Halte meine Hand fest, sie kann und wird alles besiegen! Ich werde deine kleinen Berge versetzen.“ So gestärkt kämpfe mit der Waffe der Liebe. Wirf mit dieser Liebe um dich! Am Ende erringt Gott den Sieg für dich!

Der Gemeindevorsteher Lars Standke stellte fest, dass sich wohl jeder in diesem Wort wiederfinden konnte. Er verwies auf ein Wort des Apostels Paulus in 1. Korinther 10, 13. Gott ist mit uns in seinem Bund eine Verpflichtung eingegangen. Er will uns durch die Führung des Heiligen Geistes bewahren.

In diesem Gottesdienst empfing eine Seele durch die Hand des Apostels den Heiligen Geist. Mit Kraft des Geistes erfüllt und voller Trost und Freude konnten die Glaubensgeschwister das Gotteshaus verlassen.

G.W./ Fotos: M.D.